Konkurs : Bau-Pilz baut Großinsolvenz mit fast 3 Mio. Überschuldung
Das 1950 gegründete obersteirische Bauunternehmen "Bau-Pilz Baugesellschaft" mit Stammsitz in Rottenmann ist laut den Kreditschutzverbänden AKV, KSV und Creditreform mit rund 2,9 Mio. Euro überschuldet und hat beim Handelsgericht Leoben am Dienstag Insolvenz angemeldet. Das im Bau- und Baunebengewerbe tätige Unternehmen hatte zuletzt 64 Dienstnehmer. Von der Zahlungsunfähigkeit sind 258 Gläubiger betroffen. Die Aktiva betragen rund vier Mio., die Passiva kommen auf rund 6,9 Mio., woraus sich eine Überschuldung von rund 2,9 Mio. Euro ergibt. Laut Firmenbuch befinden sich 98,5747 % im Besitz der Paltentaler Holding GmbH, die restlichen 1,4253 % hält Hannelore Lesjak. Geschäftsführer ist Thomas Steiner, der seit ziemlich genau zwei Jahren selbständig vertritt.
Als Ursache der Insolvenz wurde die allgemeine wirtschaftliche Verschlechterung nach 2008 angegeben, verbunden mit zwei großen Forderungsausfällen gegenüber insolventen Betrieben. 2009 musste dann auch noch eine Großbaustelle mit signifikanten Verlusten abgeschlossen werden. Im vergangenen Jahr traten dann erneut Forderungsausfälle durch Insolvenzen von Kunden ein, so der KSV. Hinzu kam ein witterungsbedingt verspäteter Baustart in das Jahr 2012. Trotz intensiver Gespräche mit finanzierenden Stellen und unter Ausnützung aller Finanzierungsmöglichkeiten war eine weitere Kapitalzuführung nicht mehr möglich. Laut AKV ist eine Kreditausweitung bei der Hausbank nicht mehr darstellbar gewesen.
Die Bau-Pilz war 2004 gemeinsam mit weiteren Firmen in die Unternehmensgruppe der Paltentaler Holding mit Sitz in Rottenmann aufgenommen worden und war eine der führenden regionalen Baufirmen, vor allem in Wohnbau, Bauschnellservice mit Sanierungen und Revitalisierungen sowie im Industrie- und Gewerbebau. Die Firma fungierte auch als Bauträgerin und errichtete zuletzt zwei Wohnanlagen, wobei eine Wohnanlage in Gröbming noch nicht fertiggestellt ist.
Das Unternehmen wird wohl geschlossen werden, eine Fortführung wird laut den Kreditschützern nicht angestrebt. Die Arbeiten für noch nicht fertiggestellte Großbaustellen sollen von einem anderen Bauunternehmen übernommen werden, wodurch laut KSV erhebliche Schadenersatzforderungen für die Gläubiger abgewendet würden. Die Bau-Pilz hält laut Firmenbuch 50 % an der Hotel St. Daniel Projektentwicklung GmbH und 3,24 % an der Fertigbeton GmbH. (APA/red)