Sechs mal ausgezeichnet : Ausgezeichnete Projekte des Bautech-Preises 2011
Anerkennung International: Waagner Biro: Tolles Toll Gate
Anerkennungen National:Strabag GmbH: Eine ultraleichte BrückePorr AG: Simmeringer SichtbetonGranit GmbH: Ein Loop in Beton
Anerkennung KMU:Tomaselli-Gabriel Bau GmbH: Fachwerk in Beton
Anerkennung Baumaschinen:MBU GmbH: Monstermaschine
Der Empfang ist beeindruckend. Ein über 70 Meter langes Ellipse begrüßt die abfliegenden und ankommenden Gäste auf dem internationalen Flughafen von Baku. 72 Meter spannt sich ein doppelt gebogenes Rohrfachwerk über die Haupteinfahrt.
Die Ingenieure von Waagner-Biro verbanden perfekt Dreigurtbinder mit durchgehenden Blechen. Die Stahltechnik ist bei diesem Bauwerk auf seinem Höhepunkt. Drei Elemente und zwei Materialien verschmelzen als wären sie immer eins gewesen.
In der extrem kurzen Bauzeit von zehn Monaten entstand für den Bauherren Silk Way Holding das zwei Millionen Euro Objekt.
UHPC ist die Abkürzung für ultrahochfesten Beton. Während herkömmlicher Beton aus drei Komponenten besteht – Zement, Wasser und Gesteinskörnung – ist Leichtbeton ein fünf-Stoff-System, das noch in Entwicklung steht.
Als Probe auf Exempel und um zu beweisen, dass Brückenbau in ultraleichtem Beton möglich ist, entstand der Bau der Wildbrücke in Kärnten. Das Bauwerk ist aus einem Forschungsprojekt hervorgegangen, das den wirtschafltichen Mehraufwand in der Praxis testet.
Die Brücke ist 158 Meter lang, ihre schlanken Bögen überspannen 70 Meter und an ihrem höchsten Punkt 40 Meter über dem Tal.
Den mutigen Auftrag erteilte die Kommunalgesellschaft Völkermarkt. Das Bauwerk war noch zwei Jahren um 2,61 Millionen Euro fertig gestellt.
Jedes Bauwerk ist ein Unikat. Aber manch eines ist es doch mehr. Schon bei der Planung des Seniorenheims in Wien Simmering hat sich Architekt Josef Weichenberger etwas Außergewöhnliches einfallen lassen.
Der 50 Quadratmeter kleine Andachtsraum öffnet sich nach oben und soll so symbolisch auch die Multikonfessionalität Platz ausdrücken. Dieser kleine Raum fordert eine besondere bautechnische Leistung heraus.
Da die Betonwände sowohl innen als auch außen in Sichtbeton gestaltet sind, baute man die Wände von außen nach innen. Eine Seltenheit. Denn so werden zuerst die Sichtbetonfertigteile mit den ausgesparten Ankerlöchern gesetzt. Im nächsten Schritt gedaämmt und gedichtet. Die Bewehrung folgt diesem Schritt erst nach. Erst dann wird die Innenschalung befestigt und geankert und mit selbstverdichtetem Beton in einem Stück betoniert.
Die Firma Porr Projekt- und Hochbau hat dieses Ein-Millionen-Juwel in der Bauzeit von etwas mehr als einem Jahr errichtet.
Der Architekt denkt ein gefaltetes Blatt Papier. Die Umsetzung findet auf der Baustelle statt.
Das Bauunternehmen Granit GmbH errichtete auf 73 „tanzenden Säulen“ einen Stahlbetonbau in Form eines seitlich geöffneten Loops für die Talstation Plani. Vor allem bei Schalung, Bewehrung und Betonausführung war dafür herausragende Leistung notwendig.
Durch den hohen Bewehrungsgraf war der Betoneinbau extrem schwierig. Dazu kommt, dass die Betonoberfläche ganz homogen gestaltet sein muss. Denn erstens wird die Innenseite bloß bemalt. Und zweitens hüllt die Außenwand ein nur drei Millimeter dünne Spritzbeschichtung ein. Das bedeutet konkret: eine Kaschierung von Unebenheiten ist nicht möglich.
Bis November 2011 soll der 9,5 Millionen Euro Bau für die Planai Hochwurzen Bahnen GmbH fertig sein. Denn dann startet die nächste Schisaison.
Montafon. Das ist Vorarlberg, gute Luft und Berge. Und das ist ein Taleingang, den eine besonderen Betonbrücke für Radfahrer und Fußgänger neuerdings ziert.
Das Vorarlberger Unternehmen Tomaselli Gabriel Bau errichtete von Mai bis September 2010 das 695.000-Euro-Objekt.
Um das Tragwerk schlank zu halten, bilden Fahrbahnplatte und Dach die Fachwerk-Unter- und Oberurte. Die Seitenteile wurden 250 Meter vom Aufstellungsort entfernt betoniert.
Die Umstände waren extrem schwierig: eine nahe am Bauplatz vorbeiführende Hochspannungsleitung, das zu Hochwasser neigende Gewässer und der Abflussquerschnitt beeinflussten die Planung und das Management.
Mit herkömmlichen Betonmischern geht in den Riesenröhren gar nichts. Deshalb entwickelte Andreas Angerer von der MBU ein eigenes System.
Das Gerät besteht aus 20 Einzel-Maschinen. Kernstück ist ein e zahn Meter lange Verteilerstation, über die der Beton für den Einbau der Glesie verteilt wird. Die Verteilstation wird alle 20 Minuten von einem ebenfalls zehn Meter langen Transport mit jeweils fünf Kubikmetern Beton versorgt.
Am dritten Teil des System sind zehn Mitarbeiter damit beschäftigt eine saubere Oberfläche zu schafen. Dahinter folgen noch 14 mit Planen überdachte Wagen, die den Frischbeton vor Rissbildung schützen. Das Betoniersystem für den Ausbau der festen Fahrbahn bleibt 400 bis 1000 Meter von der Frischbetonstelle entfernt.
Das Betoniersystem kostet 1,56 Millionen Euro. Mit 57 Kilometern Länge wird der Schweizer Gotthard-Tunnel der längste, zweiröhrige Eisenbahntunnel der Welt.