Österreich : Asfinag hält trotz Mautrückgangs Investitionen und Dividende stabil

Asfinag Hartwig Hufnagl
© Thomas Topf

Die Coronakrise hat die Mauteinnahmen der Asfinag deutlich sinken lassen. Die Betreiberin der heimischen Schnellstraßen und Autobahnen erwirtschaftete 2020 trotzdem einen soliden Gewinn und investierte nach Plan über 1 Mrd. Euro. Die Republik kann sich auf eine unveränderte Dividende von 165 Mio. Euro freuen, teilten die Vorstände Josef Fiala und Hartwig Hufnagl am Mittwoch mit.

Auch 2021 werden die Mauteinnahmen deutlich unter den Vor-Coronazeiten liegen. Trotzdem werden wie 2020 auch 2021 rund 1,1 Mrd. Euro investiert. Während im Vorjahr weniger als die Hälfte des Betrages in Sanierungen floss, wird der Anteil heuer steigen. Das Alter der Straßeninfrastruktur mache sich bemerkbar, sagte Hufnagl. Dennoch werde auch beim Neubau nicht zurückgeschraubt.

Insbesondere geht die Asfinag von einem Anstieg der Elektromobilität aus und verspricht, ab Ende 2021 alle 65 km eine Lademöglichkeit in Betrieb zu haben. Auch die eigene Fahrzeugflotte soll 2025 ganz auf Strom umgestellt sein, ab heuer werden nur mehr E-Autos gekauft.

Die Asfinag investiert auch 14,5 Mio. Euro in "intelligente Systeme" entlang der Autobahn, damit "die Infrastruktur mit den Fahrzeug sprechen" kann, so Hufnagl. Damit können relevante Informationen von Staus bis zu Glatteisbildung direkt ans Auto übertragen werden.

Die Fahrleistung von Pkw auf heimischen Autobahnen ist um 22 Prozent auf 22,6 Mrd. gefahrene Kilometer gefallen, bei Lkw betrug der Rückgang nur 4,6 Prozent auf 3,7 Mrd. Kilometer. Pkw zahlten in Summe 587 Mio. Euro Maut, um fast 19 Prozent weniger als ein Jahr davor. Dabei blieben die Jahresvignetten aber weitgehend stabil mit einem Rückgang von nur drei Prozent, während die Sondermauten und die Kurzzeitvignetten um rund 30 Prozent zurückgingen. Die Lkw-Maut lag mit 1,5 Mrd. Euro um nur 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Im ersten Quartal zeigt sich, dass der Pkw-Verkehr unverändert stark rückläufig ist, bei Kurzzeitvignetten und Streckenmauten gibt es derzeit 70 Prozent Rückgänge. Im zweiten Halbjahr sollte es aber zu einer Erholung kommen. Beim Lkw sei mit einem geringfügigen Anstieg der Mauterlöse zu erwarten. In Summe dürfte der Jahresüberschuss 2021 im Vergleich zu 2020 aber noch einmal um 70 bis 80 Mio. Euro sinken, die geplanten Investitionen seien aber gesichert.

2020 erwirtschaftete die Asfinag 2,08 Mrd. Euro an Mauterlösen, um 6,9 Prozent weniger als 2019. Der Nettoüberschuss fiel auf 742 Mio. Euro, nach dem Rekordwert von 864 Mio. Euro im Jahr davor. Die Eigenkapitalquote ist von 37 auf 38,9 Prozent gestiegen. Den Schulden von unverändert 10,9 Mrd. Euro stehen über 7 Mrd. Euro Eigenkapital gegenüber. Die Konstante Dividende von 165 Mio. Euro entspreche nur 22 Prozent des Gewinns. (APA)