Österreich : Alpine: Verfahren gegen sämtliche Beschuldigte eingestellt

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat am Mittwochnachmittag bestätigt, dass sie ihr Ermittlungsverfahren zur Alpine-Pleite gegen sämtliche Beschuldigten eingestellt hat.

"Es erfolgten Einstellungen wegen der Vorwürfe des schweren Betruges, der Untreue, der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen, der unvertretbaren Darstellung wesentlicher Informationen über bestimmte Verbände, unvertretbarer Berichte von Prüfern bestimmter Verbände (§§ 146, 147 Abs 3, 153, 159, 163a, 163b StGB) sowie wegen § 15 KMG (Verstoß gegen die Prospektpflicht)", teilte die Medienstelle auf APA-Anfrage mit.

Im besonderen hat die WKStA ihr Ermittlungsverfahren zur Alpine-Pleite gegen Deloitte eingestellt.

Die Einstellung beruhe im Wesentlichen auf einem Gutachten des seitens der Staatsanwaltschaft beauftragten Sachverständigen Gerd Konezny. "In der Begründung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wurden alle Anschuldigungen entkräftet. Die Vertretbarkeit der von Deloitte geprüften Jahresabschlüsse wurde bestätigt. Die Staatsanwaltschaft hat damit anderslautenden Gutachten von Mitbewerbern eine deutliche Abfuhr erteilt", erklärte Deloitte-Partner Harald Breit in einer Aussendung.

Unter den Beschuldigten waren auch ehemalige Geschäftsführer des insolventen Baukonzerns wie Johannes Dotter und Arnold Schiefer. Letzteren hatte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) kürzlich als ÖBB-Aufsichtsratschef installiert.

Eine APA-Anfrage an die Staatsanwaltschaft war am Mittwochnachmittag zunächst unbeantwortet geblieben. Die WKStA hat fünf Jahre in der Causa Alpine ermittelt. Sie ging dem Verdacht nach, dass die Schieflage des Konzerns bereits Mitte 2009 erkennbar war und die Insolvenz verschleppt wurde. Bei der Alpine-Pleite im Jahr 2013 waren 8.000 Anleger um rund 290 Millionen Euro geschädigt worden. (APA)