07. DEZEMBER 2020 – DAS MORNING BRIEFING AM MONTAG : Alles Miete: Adler schreibt gute Zahlen – Gewerbevermieter wenig entgegenkommend – Lissabon nutzt Krise für Wohnprojekt – Drohende Zwangsräumungen in USA

Zitat der Woche

„Ich glaube, in einem falschen Film zu sein“,

Walter Meischberger nach Ende des Buwog-Prozesses am Freitag. Der Angeklagte hatte mit einem Freispruch gerechnet, wurde aber zu sieben Jahren Haft verurteilt. Meischberger zweifelt an der Objektivität des Gerichts und wittert politische Rache. (apa/red)

Adler im Höhenflug

Der neu formierte deutsche Immobilienkonzern Adler Group – eine Fusion aus Ado, Adler und Consus – sieht sich auf Kurs zu seiner Jahresprognose für die Miteinnahmen und den operativen Gewinn. Angepeilt sind 63 bis 72 Millionen Euro. Unter anderem wegen der Fusion legten Nettomieterträge und das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten deutlich zu. Der Konzern hat ein Portfolio von etwas mehr als 70.000 Wohnungen, Anlageimmobilien mit einem Zeitwert von 11,4 Milliarden Euro und eine Projektentwicklungs-Pipeline mit 10.000 Wohnungen, die in den nächsten zehn Jahren erbaut werden sollen. (apa/red)

Kein Entgegenkommen

In Deutschland gibt es von Gewerbevermietern wenig Entgegenkommen, was Erleichterungen aufgrund der Coronakrise angeht. Laut Handelsblatt ist der Mieter-Versuch, Gespräche über eine Anpassung des Mietvertrags zu führen, in zwei Dritteln der Fälle erfolglos gewesen. „Vor allem viele innerstädtische Einzelhändler befinden sich wegen der Coronakrise und der damit verbundenen staatlichen Eindämmungsmaßnahmen bei sinkenden Kundenfrequenzen und Umsätzen in existenziellen Schwierigkeiten“, sagt Handelsverbands HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. (apa/red)

Krise gleich Gelegenheit

Lissabon nutzt den durch die Coronakrise bedingten Touristen-Ausfall, um Urlaubsunterkünfte in leistbare Wohnungen umzuwandeln. Die Stadt zählt etwas 20.000 Unterkünfte, die vor der Krise spezielle für Touristen gedacht waren. Eine Initiative, die bereits vor der Krise geplant war, hilft bei der Umwandlung und wird von der Regierung als risikofrei bezeichnet. Eigentümer können ihre Wohnungen der Stadt für ein Minimum von fünf Jahren vermieten und erhalten dafür 1.000 Euro monatlich. Die Stadt kümmert sich um das Finden von Mietern und berechnet Wohnkosten in der Höhe eines Drittels des Haushaltseinkommens.

Zuspitzung

Laut statistischem Bundesamt der USA stufen derzeit 5,8 Millionen Bürger es als relativ wahrscheinlich ein, bis zum Jahresende zwangsgeräumt zu werden. Das ist ein Drittel der Menschen, die derzeit bei ihren Hypothekenzahlungen oder Mieten hintennach sind. Zu den am schlimmsten betroffenen Bundesstaaten zählen Florida, Nevada, Kansas und Arkansas.